Möchtest du Gemüse im eigenen Garten anbauen, hast aber etwas Angst zu versagen? Findest du, dass du eher einen verwelkenden als einen grünen Daumen hast? Oder bist du einfach gänzlich neu in der Welt des Selbstversorgens und möchtest mit einigen einfachen Gemüsesorten anfangen?

In diesem Beitrag möchte ich dir zeigen, dass es etliche Gemüsesorten gibt, die leicht anzubauen und zu pflegen sind und trotzdem eine schöne Ernte abwerfen. Inzwischen blicke ich auf viele Jahre Gartenerfahrung zurück und weiß, dass es gerade in der Anfangszeit dieses schönen Hobbys äußerst frustrierend sein kann, wenn einfach nichts gelingen will und die Pflanzen nicht wachsen wollen. Oder über Nacht von einer Horde Nacktschnecken verputzt werden. Aber du wirst sehen — auch mit geringem Aufwand kannst du eine bunte Vielfalt an Gemüse anbauen und dich langsam herantasten, was auf deinem Fleckchen Erde funktioniert und was nicht. Das ist nämlich immer verschieden. Auf unserem Grabeland in Dortmund zum Beispiel war der Anbau von Salat undenkbar! Der wäre sofort von der omnipräsenten glatzköpfigen schleimigen braunen Fraktion — und damit meine ich nicht das um sich greifende politische Problem in Deutschland, sondern die spanischen Wegschnecken — vernichtet worden, kaum dass die Pflänzchen in der Erde wären. Bei uns auf Fruitlands hingegen sät sich der Salat ohne unser Zutun Jahr für Jahr zuverlässig immer wieder sehr großzügig selbst aus und wir haben im Frühjahr mehr Salatpflanzen im Beet, als wir essen können.

Probiere selbst, was gut klappt und was nicht. Im Internet kannst du viel nachlesen, aber nur durch aktives Ausprobieren wirst du lernen und immer erfolgreicher werden. Baue auch ruhig spaßeshalber mal Gemüsesorten an, die du eigentlich nicht so gern essen magst. Einfach um des Anbauens und der Vielfalt willen, um Erfahrungen zu sammeln, Ernte an liebe Menschen zu verschenken und wer weiß — vielleicht schmeckt Selbstangebautes ja doch irgendwie lecker? Frag mal David, wie er sein Leben lang zum Geschmack von Tomaten stand, bis er anfing, sie selbst anzubauen und mit Tomatensorten zu experimentieren. 😉

Säen und Auspflanzen

Als Faustregel gilt: Erst nach den Eisheiligen werden Pflanzen ins Beet gepflanzt, also nach dem 15. Mai! Und ich rate dir aus Erfahrung, genau diesen Tag abzuwarten und keinen Tag vorher. Dieses Jahr waren wir zum Beispiel etwas ungeduldig. Schon Anfang Mai war es schön warm und milde und wir setzten unseren kompletten Satz Maispflanzen auf den Acker. BÄÄÄM — am 13. Mai kam nachts ein fetter Spätfrost und alles war hinüber. Also: 15. Mai als allerfrühesten Termin!

Vorziehen kannst du in der Regel im April zu Hause auf der Fensterbank. Ins Beet kannst du deine Pflänzchen erst umpflanzen, wenn sich das zweite Blattpaar gebildet hat. Dann sind sie bereit für das Leben da draußen!

Ich persönlich habe absolut kein Händchen für Direktsaat, also das Aussäen von Saatgut direkt ins Beet, wie es beispielsweise mit Zwiebeln, Dill oder Porree gemacht wird. Es will und will einfach nichts werden. Meistens wuchert das Beet mit Wildkraut zu, weil ich mich nicht traue zu jäten, aus Angst, versehentlich mein Gemüse zu killen. Das Wildkraut unterdrückt dann alles und dominiert das Beet. Das ist meine persönliche Erfahrung; andere mögen bessere Erfahrungen mit Direktsaat haben. Also empfehle ich persönlich das Vorziehen anderer Gemüsesorten in kleinen Töpfchen mit Anzuchterde oder torffreier Blumenerde.

Stichwort Blumentöpfe: Die bekommst du in rauen Mengen kostenlos auf Friedhöfen. Gerade im Frühjahr wird oft viel Heidekraut auf die Gräber gepflanzt und die kleinen Blumentöpfe in die dort bereitstehenden Gitterboxen entsorgt. Aus den Gitterboxen kannst du sie dir holen und weiterverwenden, die sind dann nämlich Müll und würden entsorgt werden. Die kleinen Töpfe mit ca. 5 cm Durchmesser haben die perfekte Größe, um Gemüsepflanzen vorzuziehen.

Platzsparender sind sogenannte Quickpots. Das sind Rechtecke mit ganz vielen Pflanzfächern, die im professionellen Gartenbau verwendet werden.

Und hier sind sie: Gelingsichere Gemüsepflanzen für Gartenanfänger*innen!

Hier also als Inspiration für dich eine Liste mit Gemüse, welches bei uns bis jetzt immer gut gewachsen ist und erfahrungsgemäß meistens eine reiche Ernte beschert:

Stielmangold

Zugegeben: Niemand weiß wirklich, wozu Mangold eigentlich gut sein soll. Ich schnipple ihn im Sommer als angebratene Variante öfter mal in irgendein herzhaftes Mittagessen mit rein oder benutze ihn roh, um einen gemischten Salat damit farblich und geschmacklich aufzupeppen. Womit wir auch schon beim großen Vorzug von Mangold wären: Er sieht verdammt sexy aus! Trau dich allein deswegen mal an das Kultivieren von Mangold ran! Mit seinen grell leuchtenden roten, gelben, rosafarbenen aber auch schneeweißen Stängeln ist er sowohl im Beet als auch auf dem Teller ein Augenschmaus. Außerdem sät er sich sehr gern selbst aus, wenn der Herbst warm genug ist und die Samen Zeit haben, sich auszubilden. Dann kommt er im nächsten Jahr von ganz allein wieder.

Wir haben vor drei Jahren auf TamanGa, dem Wellnessressort von Dr. Ruediger Dahlke, von dem damaligen Gärtner eine kleine Portion Mangoldsamen bekommen und im Folgejahr bei uns etwa zehn Pflanzen angebaut. Inzwischen haben wir soviel Mangold auf unserem Acker, dass wir nicht wissen, wohin damit, und wir werden das Zeug wohl nie wieder ganz loswerden. Er hat sich von allein in den Beeten ausgebreitet und wächst sogar zu Hauf in den Steinfugen unseres Innenhofs. Mangold ist bei uns einfach überall. Aber das ist auch praktisch; so kann ich mir immer etwas ernten, wenn ich Lust habe. Oder mich darüber freuen, wie das Sonnenlicht durch die knallroten Stängel scheint und sie zum Leuchten bringt.

Deinen Mangold ziehst du Mitte April oder so vor. Die Samen sind relativ groß und sehen komisch-krumpelig aus. Das liegt daran, dass es sich bei ihnen um sogenannte Samenknäuel handelt, aus denen mehrere Pflanzen pro Knäuel wachsen. Du kannst die kleine bunte Mangold-Clique, die aus einem Knäuel wächst, einfach so lassen ohne sie zu vereinzeln. Sobald sie etwa 3 – 5 cm hoch sind und die Eisheiligen vorbei sind, können die Mangoldpflanzen ins Beet. Dort kannst du ihnen quasi beim Wachsen zusehen und dir bei Bedarf einzelne Stiele abschneiden und essen.

Kartoffeln

Natürlich der Klassiker im heimischen Garten! Aber das auch nicht ohne Grund, denn Kartoffeln sind ja auch etwas ganz Feines. Und es gibt so viele Sorten! Wir Fruitländer experimentieren sehr gerne mit Kartoffelsorten und haben mittlerweile sogar unsere eigene Sorte gezüchtet. Sie trägt den originellen Namen Fruitlands-Kartoffel, ist dunkelviolett, rund, mit sehr festem weißen Fleisch, erst sehr spät reif und total unverwüstlich. Regelmäßig übersehen wir einzelne Kartoffeln während der Ernte (weil sie so dunkel sind) und im Folgejahr wachsen sie wieder überall in den Beeten, die Fruitlands-Kartoffeln. Und das, obwohl der Acker vorher mit mehrmals gründlich mit der Motorhacke bearbeitet wurde.

Kartoffeln sind also ein absolutes Muss in deinem Garten! Es wird immer empfohlen, sich spezielle Pflanz- oder Saatkartoffeln für den Anbau zuzulegen. Das haben wir auch schon gemacht und gute Erfahrungen damit. Allerdings haben wir auch schon testweise stinknormale Bio-Kartoffeln (Sorte „Laura“) aus dem Bioladen gekauft und weitervermehrt; das ging genauso gut.

Wenn du also Anfänger*in in der Hobbygärtnerei bist und erstmal wenig Geld und Aufwand investieren willst, hole dir im Supermarkt ein Netz mit Bio-Kartoffeln. Und ja, sie müssen Bio sein, da sie sonst wahrscheinlich nicht keimen werden. Auch da spreche ich aus Erfahrung.

Ende April buddelst du deine Kartoffeln ins Beet ein. Irgendwann im Mai oder Juni wird sich das erste Grünzeug zeigen. Nun heißt es eigentlich, dass die Kartoffelpflanzen angehäufelt werden sollen, um den Ertrag zu steigern. Das kannst du aber auch sein lassen; deine Pflanzen werden trotzdem etliche Kartoffeln ausbilden und den Boden schön auflockern. Du kannst Kartoffeln auch in einem Eimer anbauen, das ist dann ein sogenannter Kartoffelturm. Im Internet findest du mehr Infos dazu.

Verschiedene Kartoffelsorten haben verschiedene Reifezeiten. Es gibt frühe (90 – 110 Tage Reifedauer), mittelfrühe (120 – 140 Tage) und späte (140 – 160 Tage). Wann deine Kartoffeln reif werden, siehst du am Kraut, das oberirdisch wächst: es wird sich im Laufe der Monate braun verfärben und absterben. Sobald das der Fall ist, musst du noch 2 – 3 Wochen warten. Dann sind deine Kartoffeln reif und du kannst sie vorsichtig aus der Erde holen. Das macht am meisten Spaß per Hand, du kannst aber auch eine Grabegabel nehmen. Spaten oder Schaufeln eignen sich weniger gut.

Knoblauch

Interessanterweise habe ich die besten Erfahrungen mit Pflanzknoblauch gemacht, den ich im Baumarkt gekauft habe. Bio-Pflanzknoblauch hat bei uns gar nicht funktioniert. Und von Supermarktknoblauch rate ich auch ab, da dieser meistens aus wärmeren Ländern stammt und bei uns nicht gut wächst. Hier auf Fruitlands bauen wir Knobi als Winterknoblauch an, d.h. wir stecken die Knoblauchzehen in der ersten Septemberwoche in die Erde und ernten dann im Folgejahr im Juli/August, sobald das oberirdische Grünzeug abgestorben ist.

In der Zwischenzeit machen wir eigentlich rein gar nichts mit dem Knobis, nicht einmal gießen; das übernimmt gelegentlich das Wetter. Wir hatten auch Knoblauch in Beeten, um die wir uns ein Jahr lang gar nicht mehr gekümmert hatten und die total zugewuchert waren. Der Knoblauch hielt sich trotzdem tapfer und wurde nach zwei Jahren erfolgreich geerntet.

Trotzdem haben wir jedes Jahr soviel Knoblauch, dass wir uns damit ganz gut selbstversorgen können. Deinen im Sommer geernteten Knoblauch kannst du im September in einzelne Zehen zerteilen und diese wieder einpflanzen.

Salbei

Salbei ist ein ausdauerndes — also mehrjähriges — immergrünes Küchenkraut. Eigentlich mögen wir Fruitländer den Geschmack von Salbei gar nicht so gerne und trinken ihn auch nicht als Tee, aber wir haben trotzdem sehr viel davon im Garten. Er ist einfach ganz hübsch anzusehen und so pflegeleicht. Auf unserem Acker nutzen wir ihn als Beetumrandung, um der Erde Halt zu geben und Insekten eine zusätzliche Nahrungsquelle zu bieten.

Einmal vorgezogen und ins Beet gepflanzt, wächst er zu einer stattlichen und wohlduftenden Pflanze heran, die im Sommer blüht und dann Unmengen kleiner kugeliger Samen bildet. Wenn im Winter alles abgestorben ist, ist der silbriggrüne Salbei noch da und trotzt den Elementen. Salbei ist ziemlich tough und übersteht auch Trockenzeiten gut; er stammt ja auch aus dem warmen Mittelmeerraum. Von uns bekommt der Salbei auf unserem Hof keinerlei Pflege, dennoch wächst er bei uns zuverlässig und buschig.

Minze

Mit der Minze ist das ja so eine Sache. Viele Jahre lang habe ich Minzesorten gesammelt und im Garten angebaut. Minze ist ein absoluter Erfolgsgarant in Sachen Gartenbau! Pflanze irgendwo Minze ein — sie wird wachsen. Und sich ausbreiten. Und alles überwuchern. Und sich immer weiter überall ausbreiten mit ihren Wurzelausläufern. Und dann wirst du sie nie wieder los und dich irgendwann ärgern, sie gepflanzt zu haben. Ich spreche aus Erfahrung.

So cool es ist, Minze im Garten zu haben und mit ihren vielen Sorten herumzuprobieren (wir haben Mojito-, Erdbeer-, Katzen-, Schokoladen-, Ananas-, Apfel-, Orangen- und marokkanische Minze) … so lästig wird sie irgendwann sein. Irgendwann wird sie aus dem Ruder laufen und du wirst die Kontrolle verlieren und in deinen Beeten nichts anderes mehr anbauen können. Ich empfehle dir also dringend — und das lege ich dir wirklich ans Herz! — deine Minze ausschließlich im Blumenkübel anzubauen! Dann wirst du dich lange an ihr erfreuen und sie wird dir stets schmackhafte Blätter für Tee und als Küchenzutat liefern, und im Sommer wird sie in schönem Lilaton blühen.

Helgoländer Wildkohl

Über den Helgoländer Wildkohl habe ich hier schoneinmal ausführlich berichtet. Mehr gibt es dazu gar nicht zu sagen. Er ist einfach eine markante Pflanze und ebenfalls unverwüstlich! Er schmeckt gut, kann auch im Winter beerntet werden, sieht imposant aus und seine gelben Blüten duften äußerst intensiv. Zudem ist er absolut frosthart, treibt jedes Jahr zuverlässig neu aus und benötigt keinerlei Pflege; weder Gießen noch Schnitt und auch keinen Dünger. Auch Insekten sind äußerst dankbar für einen Helgoländer Wildkohl im Garten. Die Blüten werden von Fluginsekten sehr gut besucht und an den Blattunterseiten siedeln sich die Raupen des Kohlweißlings an.

Erdnussrukola

Den haben wir dieses Jahr erstmals angebaut und sind sehr begeistert von dieser salatartigen Pflanze mit dem scharfen Geschmack! Er heißt zwar Erdnussrukola, schmeckt aber nicht die Bohne nach Erdnuss (ich war etwas enttäuscht …). Es war aber kinerleicht, ihn anzubauen. Wir haben den Erdnussrukola in Quickpots vorgezogen und Mitte Mai ins Beet gepflanzt. Gelegentlich haben wir ihn abends gewässert, wenn es zu warm und trocken war. Er dankte es uns damit, dass anscheinend jede einzelne Pflanze großgewachsen ist und zahlreiche ihrer schmackhaften Blätter ausgebildet hat. Im Endeffekt hatten wir zig Rukolapflanzen, die wir gar nicht alle essen konnten. Deshalb sind sie irgendwann im Juli/August alle in Blüte gegangen und bildeten Tausende von Samen, die sie überall im Beet verstreut haben. Mitte September war das Beet plötzlich wieder voller Rukola — die Samen waren gekeimt und zu unzähligen neuen Pflänzchen herangewachsen! Trotz dieser Rukolainvasion haben wir im September ungefähr ein halbes Kilo(!!) Saatgut geerntet. Die nächsten Jahre ist der Rukolaanbau also gesichert. Ich befürchte allerdings, dass der sich durch sein großzügiges Aussäen nun ebenfalls, wie der Mangold, überall verbreitet. Aber das ist natürlich auch ganz cool und für die Permakultur auch erwünscht.

Tomaten

Tomaten vorzuziehen zieht sich vielleicht etwas in die Länge. Meistens werden die Samen schon im Februar ausgesät und in Töpfen auf der Fensterbank großgezogen. Für den Einstieg empfehle ich dir Wildtomaten. Wildtomaten sind sehr robust und pflegeleicht. Sie wachsen zu Büschen heran, die du im Gegensatz zu Stabtomaten weder beschneiden noch ausgeizen musst. Du lässt sie einfach so wachsen, wie sie Bock haben. Wildtomatenpflanzen bilden kleine murmelgroße Wildtomaten, welche sehr intensiv und aromatisch schmecken. Und davon Hunderte! Auch weil es so dermaßen viele Früchte sind, landen viele davon vollreif auf der Erde und breiten sich so praktischerweise von allein im Garten aus.

Unsere Wildtomaten haben sich auch von selbst ausgesät und sprießen im Frühsommer an allen erdenklichen Stellen des Gartens aus dem Boden. Es sind so viele Pflanzen, dass wir den Großteil rausreißen und kompostieren müssen. Einen Teil buddeln wir aus und pflanzen ihn in ein eigenes Beet. Weil die Wildtomatenpflanzen, die von allein überall wachsen, sich erst im Sommer zeigen, sind ihre Tomaten erst ab September reif. Also zu der Zeit, in der die anderen, im Februar vorgezogenen Tomatensorten schon so langsam den Geist aufgeben. Unsere Wildtomaten tragen zuverlässig bis in den frühen Winter hinein, ohne dass wir dafür etwas tun müssen. Und immer, wenn du zum Ernten um die Pflanzen herumgehst und es unter den Schuhsohlen knurpscht und knirscht, weißt du, dass dort auch im nächsten Jahr auf jeden Fall wieder Wildtomaten wachsen werden!

Wenn du noch andere, größere Tomatensorten anbauen möchtest, dann achte darauf, dass sie freilandgeeignet sind. Das heißt, sie können problemlos im Freien wachsen und vertragen auch Regen. Eine schöne Freilandsorte, mit der wir gute Erfahrungen gemacht haben, ist die Sorte „Celsior“. Außerdem ist da noch unser Favorit „Vallada“, die David und ich letzten Herbst wildwachsend in einer spanischen Wildnis entdeckt und mitgenommen haben und die sich mittlerweile zu unserem Tomatenliebling gemausert hat.

Erbsen

Also wir schwören seit Jahren auf die Erbsensorte „Blauwschokker“. Sie blüht lila und ihre Schoten sind ebenfalls knallig-violett. Wunderschön! Und bei der Ernte sind die Schoten leichter im Blätterurwald zu entdecken. Für den Anbau von Erbsen brauchst du eine Rankhilfe, etwa einen Maschendrahtzaun. Wir benutzen einen alten Bauzaun dafür. Die trockenen Erbsenkerne pflanzen wir irgendwann im März oder April etwa 5 cm tief in einer schönen langen Reihe an das Spalier. Dann wird einmal kräftig gegossen. Sobald es wärmer wird, zeigen sich die Erbsenpflanzen und ranken sich langsam hoch. Und im Juni kannst du dann leckere frische Erbsen ernten! Wir essen sie gerne roh direkt aus der Schale, haben aber auch einen Teil der grünen Kügelchen für den Rest des Jahres eingefroren und lassen einen weiteren Teil bis in den Herbst hinein ausreifen. Die so entstandenen Trockenerbsen benutzen wir im Folgejahr als Saatgut. Sie lassen sich aber auch für die Zubereitung einer leckeren Erbsensuppe verwenden.

Hokkaidokürbis

Hokkaido geht eigentlich auch immer. Bis auf das eine Jahr, wo uns in unserem Grabelandgrundstück sogar die schönsten, größten, kräftigsten Hokkaidopflanzen von den Schnecken weggefressen wurden, habe ich nur positive Erfahrungen mit dieser schmackhaften Kürbissorte gemacht. Sie wachsen sehr schnell und du musst im Sommer ein wenig darauf achten, dass sie gelegentlich gewässert werden, sobald ihre Blätter schlaff herunterhängen. Bald bilden sich die hübschen orangefarbenen Früchte, die du im Oktober ernten kannst. Sie sind monatelang lagerfähig, wenn du ihnen einen trockenen Raum mit wenig Luftfeuchtigkeit bieten kannst. Bei uns schimmeln sie leider schon nach wenigen Wochen weg, da wir im Haus keine Heizung haben und nur das Wohnzimmer per Holzofen beheizt wird. Kleinschneiden und einfrieren ist da die Lösung, oder aber einwecken. Freunden, Bekannten, Nachbarn oder Familienmitgliedern einen selbstangebauten Hokkaido zu schenken ist übrigens der absolute Renner und wird den Beliebtheitsgrad enorm steigern!

Griechischer Oregano

Das Vorziehen von Oregano habe ich als etwas mühsam und langwierig in Erinnerung. Das Saatgut ist sehr fein und es dauert etwas länger, bis es keimt. Es muss feuchtgehalten werden (aber nicht klatschnass), sonst vertrocknen die Keimlinge. Die Pflänzchen sind dann ganz winzig. Sobald der Oregano aber im Mai erstmal seinen angestammten Platz im Beet eingenommen hat, lässt er sich nicht so leicht unterkriegen. Als mediterranes Küchengewürzkraut übersteht er auch trockene Hitzeperioden total unbeschadet. Wir haben einige Oreganopflanzen bei uns auf dem Hof und gießen sie nie. Oregano ist ausdauernd, kommt also jedes Jahr zuverlässig wieder und liefert uns köstliche kleine Blättchen mit dem typischen Pizza-Geschmack. Sie lassen sich auch trocknen und zerbröseln.

Dein pflegeleichter gelingsicherer Garten ist komplett!

So, nun hast du Mangold, Kartoffeln, Knoblauch, Salbei, Minze, Wildkohl, Rukola, Tomaten, Erbsen, Hokkaido und Oregano in deinem Garten! Das ist schon sehr viel bunte Vielfalt, findest du nicht? Und das, obwohl du dich vielleicht (noch) als Anfänger*in ohne grünen Daumen siehst! Ich jedenfalls glaube fest an dich und weiß, dass du mit dem Gärtnern immer erfolgreicher wirst! 🙂

Übrigens haben wir viel Saatgut der oben genannten Pflanzen gegen einen geringen Solibeitrag abzugeben. Mehr Infos dazu findest du hier.

Weißt du von weiteren gelingsicheren Gemüsepflanzen und Kräutern, die du anderen Einsteiger*innen empfehlen möchtest? Wie waren deine Erfahrungen in deinen Anfangstagen als Hobbygärtner*in?