Schonmal eine Physalisblüte gesehen? Hier ist eine:

Im Spätsommer schenkte uns unser Nachbar nämlich eine Physalispflanze, welche David sogleich hegte und pflegte wie seinen Augapfel. Man hört ja öfter davon, dass ein Individuum einer Spezies ein Baby einer anderen Spezies adoptiert und großzieht.

Die Zuwendung trug bald Früchte, wie hier zu sehen ist:

Ein hübscher kleiner Physalis-Lampion! Zeitgleich geschah etwas Mysteriöses auf unserem Acker: Während David sein Physalisbaby verhätschelte, wuchsen an mehreren Stellen zwischen den altbekannten Wildkräutern — Melde, Spitzwegerich, Hirtentäschel und Konsorten — etliche kleine Pflanzen heran, die der Physalis irgendwie zum Verwechseln ähnlich sahen. Sie alle hatten die selbe Blattform und die selbe seidig-flauschige Blattoberfläche. Unbemerkt hatten sich unsere eigenen Physalis auf den Beeten ausgebreitet! Und das ohne unser Zutun. Woher? Nun ja, da wir gelegentlich gerne mal das eine oder andere Körbchen Physalis aus dem Supermarkt mitbringen und essen, landen hin und wieder auch angegammelte Früchte auf unserem Komposthaufen. Von dort aus lagerten sie offenbar über Monate geduldig im Humus und verteilten sich dann mit der Ausbringung der Komposterde schlussendlich auf dem Acker, wo sie dann keimten. Hätten wir unsere geschenkte Physalispflanze nicht als Vergleichsobjekt gehabt, hätten wir unsere „wilden“ Physalis aus Unwissenheit als unliebsames Wildkraut abgetan und wohl alle nach und nach weggejätet. Lohnt sich also manchmal, unbekanntes Zeug auf dem Beet stehen zu lassen und zu schauen, was sich daraus entwickelt! So ist unser Acker nun mit festlichen kleinen Lampions geschmückt, die dieses Jahr wohl nicht mehr ausreifen, aber in den ansonsten freigeräumten Beeten trotzdem sehr hübsch aussehen.